Trotz der stetig wachsenden Zahl an Studien ist die Wirkung von CBD beim Menschen nicht abschließend untersucht. CBD wurde zwar für die Behandlung einer seltenen Epilepsieform bei Kindern zugelassen3, dabei geht es aber um ein streng reguliertes Medikament mit viel höherer CBD-Konzentration als in Nahrungsergänzungsmitteln. Gerade hier muss eine wichtige Unterscheidung getroffen werden. Denn Studien zu CBD-haltigen Medikamenten sagen nichts darüber aus, wie wirksam CBD als Nahrungsergänzungsmittel ist.
Es gibt momentan keine Studien, die den Nutzen von CBD als Nahrungsergänzungsmittel belegen können. Die Verbraucherzentrale hingegen rät klar davon ab, CBD-haltige Produkte zu verwenden. Sie warnt vor gesundheitlichen Risiken und gibt an, dass viele Produkte unter falscher Bezeichnung ohne Zulassung verkauft werden.4 Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sagt sogar, ihnen „ist derzeit keine Fallgestaltung bekannt, wonach Cannabidiol (CBD) in Lebensmitteln, also auch in Nahrungsergänzungsmitteln, verkehrsfähig wäre“.5
CBD-Öl, das oft als blutzuckersenkend bei Menschen mit Diabetes beworben wird, ist hier ein gutes Beispiel. Theoretisch darf CBD-Öl im Gegensatz zu dem streng verschreibungspflichtigen THC-Öl, das bei starken Schmerzen eingesetzt wird, kaum oder gar kein THC (maximal 0,2 %) enthalten. In der Praxis sieht die Sache aber etwas anders aus, denn Nahrungsergänzungsmittel werden nicht annähernd so streng kontrolliert wie Medikamente oder Lebensmittel. Eine Analyse von 362 hanfbasierten Produkten (hauptsächlich CBD-Öle) auf dem deutschen Markt zeigte, dass 11% davon THC-Werte in schädlicher Dosis (über 2,5 mg/Tag) enthielten. Außerdem hatten alle untersuchten Produkte in einer Form gegen europäisches Lebensmittelrecht verstoßen.6 Die Sicherheit und Reinheit kommerzieller CBD-Produkte ist daher aufgrund fehlender Regulierungen und Kontrollen mehr als fragwürdig.
Folge Uns