Frauen im Sportoutfit tanzen in einer Gruppe und lachen
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BEWEGUNGSTIPPS

Warum Bewegung gut tut

Stärker, gesünder, glücklicher – Ja, Bewegung ist tatsächlich ein Wundermittel, aktiviert die Selbstheilungskräfte und wirkt sich bei Menschen mit Typ-2-Diabetes günstig auf den Glukosespiegel aus. Die gute Nachricht: Sie müssen nicht gleich zum Leistungssportler werden, um von den positiven Effekten auf Ihre Gesundheit zu profitieren...

Gibt’s ohne Rezept und nur mit den besten Nebenwirkungen: Bewegung ist Medizin und senkt den Zuckergehalt im Blut. Denn wer sich bewegt, aktiviert seine Muskeln. Muskeln brauchen dafür Glukose (Traubenzucker), die sie sich zunächst einmal aus den in den Zellen vorhandenen Zucker- und Stärkedepots holen. Sind diese aufgebraucht, muss Nachschub her – das heißt, es wird mehr Glukose aus dem Blut in den bewegten Muskel transportiert. Je mehr man sich bewegt, desto mehr Glukose nehmen die Muskelzellen auf. Das Ergebnis: Der Zuckerspiegel sinkt. Insulin fördert den „Nachschubprozess“, bei Menschen mit Diabetes kann dieser Prozess zum Teil durch mehr Bewegung ausgeglichen werden, denn Sport wirkt der Insulinresistenz entgegen.

Sogar im Ruhezustand wirkt Bewegung nach: Bis zu zwei Tage nach einer Trainingsphase können Muskeln Zucker aus dem Blut in ihre leeren Speicher transportieren!

Was Menschen mit Typ-1-Diabetes bewegt

Auch Menschen mit Diabetes Typ 1 profitieren von mehr Bewegung: Sie fühlen sich rundum fitter, bauen Stress ab und beugen Herz- und Kreislauferkrankungen vor, für die bei ihnen ein höheres Risiko besteht. Aufgepasst bei den Zuckerwerten: Zwar dürfen Menschen mit Typ-1-Diabetes grundsätzlich jede Sportart ausüben, allerdings können Zuckerwerte während des Trainings stark sinken. Gute Vorbereitung und das Wissen, wie man den Stoffwechsel individuell einstellt, sind das A und O.

Schritt für Schritt wieder fit

1. Mehr Motivation mit dem richtigen Bewegungstyp

Die Gründe für mehr Bewegung leuchten jedem ein. Das Wissen ist da, das Wollen auch. Nur das Dabeibleiben erweist sich für viele als schwierig. Doch auch die Lust an der Bewegung lässt sich dauerhaft trainieren. Wichtig ist, dass man sich so bewegt, wie es zu seinem Typ und Lebensstil passt. Mit unserem Selbsttest Welcher Bewegungstyp bin ich? finden Sie es heraus und finden Anregungen dazu, welche Sportarten für Sie in Frage kommen.
 

2. Loslegen ohne Hürden

Weniger ist mehr: Wählen Sie am Anfang eine Bewegungsform, die ihnen leichtfällt und die Sie unkompliziert in Ihren Alltag einbauen können. Perfekt für den Wiedereinstieg ist zum Beispiel strammes Gehen. Schon 10.000 Schritte am Tag reduzieren das Risiko für viele Krankheiten. Aktivieren Sie Ihren Schrittzähler im Smartphone und setzen Sie sich mittelfristig 10.000 Schritte am Tag als Ziel. Schon allein dadurch, dass Sie einmal am Tag bestimmte Wege zu Fuß statt mit dem Auto oder öffentliche Verkehrsmittel zurücklegen oder die Treppe statt des Liftes nehmen, kommen Sie Ihrem Ziel Schritt für Schritt näher. Legen Sie vorab die Bewegungszeiten fest, damit Sie erst gar nicht den inneren Schweinehund bekämpfen müssen, zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen oder am Abend nach der Arbeit oder vor dem Schlafen gehen. Auch feste Verabredungen zum Training mit Freunden helfen, sich zu motivieren.


Jeder Schritt zählt: Schon 2,5 Stunden zügiges Spazierengehen pro Woche verringern das Diabetesrisiko bei Gesunden um 30 %. Außerdem haben verschiedene Studien mit Menschen mit Typ-2-Diabetes gezeigt, dass die regelmäßige körperliche Betätigung den HbA1c-Wert um 0,5-0,7 % senken kann. 2 von 3 Menschen mit Typ-2-Diabetes können sogar ihre Medikation reduzieren.

3. Dabeibleiben und steigern

Beginnen Sie mit kleinen Trainingseinheiten, wie zum Beispiel 10 Minuten am Tag oder 1 x die Woche 60 Minuten. Steigern Sie langsam, aber stetig Ihr Bewegungsprogramm. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt für Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren sich 150 Minuten pro Woche moderat oder 75 Minuten intensiv zu bewegen.

Es fällt Ihnen am Anfang schwer und die Knochen tun Ihnen weh? Bloß nicht aufgeben – nur wenn Sie sich regelmäßig bewegen, werden Sie auch wieder fit – und dann macht Bewegung richtig gute Laune!


Sie haben lange pausiert? Lassen Sie vorher beim Hausarzt oder Diabetologen den Blutdruck und den Glukosespiegel checken!

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