Die medizinische Versorgung ist von Land zu Land unterschiedlich. Beispielsweise sind nicht alle Medikamente überall auf der Welt gleichermaßen verfügbar, sodass Sie Ihre benötigten Arzneimittel und Zubehör unbedingt in ausreichender Menge mitnehmen sollten. Eine Faustregel ist, die doppelte Menge an Insulin mitzunehmen, die man im gleichen Zeitraum normalerweise benötigen würde und Zubehörreserven einzupacken.

Außerdem kann es hilfreich sein, sich bereits vor der Abreise die wichtigsten Adressen und Telefonnummern von nahegelegenen Apotheken, Ärzten, Rettungsdiensten oder Kliniken im Reiseland zu notieren. Reisemedizinische Hinweise nach Ländern bietet unter anderem die Seite des auswärtigen Amtes.

Vor der Reise ist es ratsam, den aktuellen Impfschutz vom Arzt überprüfen und sich zu Reiseimpfungen beraten zu lassen. Hinsichtlich der Standardimpfungen ist womöglich eine Grundimmunisierung oder Auffrischung des Impfschutzes empfehlenswert. Empfehlungen zu Reiseimpfungen hingegen sind abhängig von den Einreisevorschriften der einzelnen Länder und dem individuellen Risiko. Dabei wird beispielsweise berücksichtigt, wie wahrscheinlich eine Ansteckung ist und welche Komplikationen – insbesondere im Hinblick auf den Diabetes – bei einer Erkrankung auftreten könnten. Informieren Sie am besten Ihren Arzt über Ihre Reisepläne, sodass er Ihnen einen individuellen Impfplan erstellen kann. Hierbei ist es wichtig, den Arzt frühzeitig aufzusuchen, da die Immunisierung je nach Impfstoff erst nach einigen Wochen erfolgen kann. Weitere Informationen zum Thema Reiseimpfungen bietet beispielsweise die Seite der deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und globale Gesundheit(DTG) oder die Website des Robert Koch-Instituts.

Viele Länder haben strenge Vorschriften, was die Einfuhr von Medikamenten anbelangt. Daher sollten Sie vor Ihrer Reise eine Bescheinigung von Ihrem Arzt ausfüllen und unterschreiben lassen, auf der alle aus medizinischer Sicht notwendigen Medikamente und Hilfsmittel aufgelistet sind. Auch viele Fluggesellschaften verlangen eine solche Bescheinigung, sofern die Medikamente im Handgepäck mitgeführt werden. Eine Reisebescheinigung für medizinisches Zubehör wie das FreeStyle Libre Messsystem gibt es hier zum Herunterladen.

Mit der Europäischen Krankenversicherungskarte können gesetzlich Versicherte in allen EU-Staaten sowie Island, Norwegen, Liechtenstein und der Schweiz medizinische Leistungen aus dem öffentlichen Gesundheitswesen beziehen. Die Abrechnung erfolgt zu den gleichen Konditionen wie die der Versicherten des jeweiligen Landes. Eine kostenlose Behandlung kann daher nicht garantiert werden, da die Gesundheitssysteme der einzelnen Länder voneinander abweichen. Vorsicht, die Karte gilt nicht für den privaten Sektor und gewisse Leistungen, wie beispielsweise der Rücktransport, sind nicht abgedeckt. Eine private Reisekrankenversicherung abzuschließen ist daher empfehlenswert, insbesondere bei außereuropäischen Urlaubszielen. Da Reisekrankenversicherungen oftmals nicht für Behandlungskosten im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes aufkommen, sollten Sie sich außerdem bei Ihrer gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland informieren. Alle Notfälle im Ausland, die nichts mit dem Diabetes zu tun haben (z.B. Zahnschmerzen), werden allerdings von der privaten Reisekrankenversicherung übernommen, sodass diese auch bei chronischen Erkrankungen empfehlenswert ist.